(Lebens)Stürme - wie gut sind Sie vorbereitet?

Wirbelsturm

Orkanartige Böen ziehen über Deutschland. Draußen tobt der Sturm.

Ich sitze im Haus bei einer Tasse Tee und bin immer wieder überwältigt und auch ein bisschen demütig zu beobachten, was die Natur hervorbringt. Es ist dunkel am frühen Nachmittag, Regen schlägt gegen die Scheiben, es rüttelt, schüttelt und klappert, aber ich fühle mich sicher und bin entspannt.

Der Wissenschaft sei Dank, wir sind vorbereitet. Wussten wir doch fast auf die Stunde genau, wann das Unwetter unsere Region heimsucht und mit welcher Stärke und Heftigkeit wir zu rechnen haben.

Sicher haben auch Sie einige Vorbereitungen getroffen: im Garten nach dem Rechten geschaut, das ein oder andere in die Garage geräumt oder festgezurrt. Vielleicht war noch Zeit, kurz das Dach zu inspizieren auf lose Dachziegel. Und da in einigen Regionen auch ein möglicher Stromausfall in Aussicht gestellt wurde, waren Sie vielleicht auch schnell noch im nächstgelegenen Supermarkt. Man weiß ja, nie für alle Fälle. Dieses Frühwarnsystem zu haben ist großartig und sich entsprechend vorzubereiten macht Sinn, nicht nur in der Natur.

Wie sieht es eigentlich mit den Stürmen unseres Lebens aus?

Manchmal schlägt unser inneres Frühwarnsystem an. Gut, es ist keine konkrete Angabe. Es sagt uns in der Regel nicht, zu welcher Stunde in welcher Heftigkeit und aus welcher Windrichtung der Sturm über uns hereinbrechen wird. Die Anzeichen sind leise, ein körperliches Gefühl, das Grummeln im Magen, das so genannte Bauchgefühl, Gedanken wie „irgendetwas stimmt hier nicht“. Doch es gibt sie, diese Zeichen, und es lohnt sich, genau hin zu hören beziehungsweise dort hinein zu fühlen. Nicht im Sinne einer ständigen ängstlichen „Hab-Acht-Stellung“. Das ist ausdrücklich nicht gemeint. Wenn das Gefühl da ist, einfach mal innehalten, hineinfühlen und abchecken, ob die Situation Sturmpotenzial hat. Und welche Maßnahmen notwendig sind, um sicher durch den Sturm zu kommen.

 

Klare Kommunikation, starke Anker

Besser noch: inzwischen werden zahlreiche präventive Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung sowohl vor Sturm als auch vor Hochwasser schützen. Es scheint also sinnvoll, sich bereits bei ruhiger Wetterlage schützende Maßnahmen zu überlegen. Was könnte das in Bezug auf unsere Lebensstürme sein?

Im zwischenmenschlichen Bereich könnte zum Beispiel klare Kommunikation so eine Maßnahme sein. Das Bauchgefühl offen ansprechen, eine Atmosphäre schaffen, in der konstruktive Kritik möglich ist. Bestenfalls ein Klima gegenseitiger Wertschätzung etablieren.

Doch nicht alle Lebens-Stürme lassen sich erahnen. Da ist es gut, sich vorher starke Ressourcenanker zu setzen. Eine kraftvolle Coaching Methode, bei der man wiederholt tief in eine angenehme Erinnerung eintaucht und das Körpergefühl zu dem gewünschten Zustand wie Mut, Gelassenheit, Zuversicht so verankert, dass man es immer dann, wenn man es braucht, aufrufen kann. Das erfordert Übung, lohnt sich aber unbedingt und ist sehr kraftvoll. Unser Unbewusstes reagiert auf starke Bilder. So ist es genauso möglich, sich in Gedanken das Bild eines Stoppschildes aufzurufen, oder zu trainieren, eine zweite Haut, eine unsichtbare Schutzschicht um sich herum aufzubauen. Hier gilt, jeder Mensch hat eigene Vorstellungen, welches Bild ihm einen guten Schutz gibt. Das gilt es gemeinsam herauszufinden und zu üben.

Auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Spiritualität, dem eigenen Glauben kann ein starker Schutz sein gegen die Stürme des Lebens, sowie das Wissen, dass er ganz gewiss irgendwann einmal ein Ende hat, der Sturm. Und ganz ehrlich, so mancher Sturm fegt weg, was ohnehin keine starken Wurzeln hatte. So ein Sturm kann auch aufräumen und klären. Und die Ruhe nach dem Sturm können wir nutzen - während wir unsere Schutzmechanismen ausbauen und stärken - wiederaufzubauen, was mehr Halt hat.

Wie begegnen Sie den Stürmen des Lebens?